Die Kunst des Schenkens – Warum beschenken wir einander?

Eine alte Tradition die durch Religion, Zeit und Kulturen entstand

Es gibt viele Gründe ein Geschenk zu überreichen, zum Beispiel um Träume zu erfüllen, seine Wertschätzung für sein Gegenüber auszudrücken, um Danke zu sagen oder einen Anlass zu feiern. Den meisten geht es sicherlich beim Schenken darum, jemand anderem eine Freude zu bereiten und gerade in der aktuell rundum angespannten Weltlage, ist das mehr als nachvollziehbar. Aber woher kommt die Kunst des Schenkens eigentlich historisch betrachtet und welche Parallelen kann man in der heutigen Zeit noch ziehen? Wir haben uns für dich in das Thema eingelesen, schlau gemacht und es nun zusammengefasst, damit du am Heiligen Abend mit deinem Wissen angeben kannst.

Wie sollte es auch anders sein, die Griechen und Römer sind wieder mit von der Partie... In beiden Völkern ist es bereits seit Anbeginn der Zeit Tradition, dass man sich beim Zusammentreffen oder bei Feierlichkeiten mit Präsenten überrascht und diese auch austauscht. Zwar auch aus strategischen Gründen, um beispielsweise Familienbände herzustellen, Treue vorzugaukeln oder gar Politik zu betreiben oder zum Werben um einen Partner. Des Weiteren lebten die Völker die Kultur des Schenkens dahingehend aus, dass man den in religiösen Zeremonien Göttern als Opfergabe etwas schenkte, um im Gegenzug Glück, Reichtum und Macht im kommenden Jahr zu erlangen. Selbstverständlich musste man auch etwas besitzen, um etwas zu verschenken. Deshalb waren auch Korruption, Tauschhandel, Raub, Erpressung oder Kampf Teil des Gabentausches. Wobei der Wert eines Geschenks sehr vom kulturellen Kontext und dem Zeitalter abhängig ist.

Status Quo – Schenken in der heutigen Zeit

In aller Regel werden Präsente zu Geburtstagen, an Ostern, zur Hochzeit aber vor allem eben am Heiligen Abend, dem 24. Dezember verschenkt. In den Niederlanden ist es beispielsweise umgekehrt, dort werden die Kinder am Nikolaustag reich beschenkt und am Heiligen Abend werden die Plätzchen und Milch an die Terassentür gestellt, um die Rentiere des Weihnachtsmanns zu füttern. Das größte Weihnachtsgeschenk aller Zeiten kennst du sicherlich auch, dieses wiegt nämlich 225 Tonnen und wurde 1886 von den Franzosen in den Hafen New Yorks geliefert. Hierbei handelt es sich um die Freiheitsstatue.

Wenn es um die tatsächliche Länge der Feierlichkeiten geht, haben wir als Deutsche absolut keine Chance gegen die Filipinos. Im Vergleich zu unseren vier Wochen Adventszeit plus vielleicht nochmal zwei Wochen, in denen die Supermärkte bereits alles mit all den verschiedenen plastikverpackten Gesichtern des Weihnachtsmannes vollstellen, feiern die Filipinos bereits ab September und bis in den Januar hinein.

In der heutigen Wohlstandsgesellschaft spannt sich der Bogen in die andere Richtung. Die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke belaufen sich laut Statista im vergangenen Jahr 2022 auf unglaubliche 520€ pro Kopf. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist der Anstieg immens. Im Jahr 2012 lagen die Ausgaben bei 362€ pro Kopf. Das Schenken beziehungsweise das Bescheren anderer ist uns also wichtiger geworden als noch vor ein paar Jahren, doch sind auch alle Parteien zufrieden mit Ihren Präsenten? Laut der von Ebay-Kleinanzeigen angestoßenen Yougov-Umfrage für das Kleinanzeigen Portal sieht das nämlich nicht so aus, demnach steigen die online gehenden Anzeigen nach den Feiertagen immens an und gipfelten im Jahr 2023 am 11. Januar bei 830.000 neu erstellten Inseraten. Schenken wir also nun Dinge, die die Welt nicht braucht, schenken wir zu viel oder schenken wir zu wenig an Menschen, denen es schlechter geht als uns?

Umweltfreundliches Schenken

Im Hinblick auf die Fragen im letzten Absatz ist nun zu bewerten, wie denn noch sinnvoll geschenkt werden kann.

Zum einen gibt es die Möglichkeit, sich auf das Schenken von nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten zu beschränken. Nachhaltige Produkte erkennst du an transparenten Informationen und an seriösen Läden und Shops, bei denen Wert auf wenig Verpackung und Klimaneutralität gelegt wird. Hier möchten wir auch direkt mit auf den nachhaltigen Weg geben, dass Zeitungspapier oder wiederverwendetes Geschenkpapier eine wertschätzende Geste für die Umwelt ist. Aufhübschen kannst du dein Geschenk mit Tannenzweigen, Zimtstangen, Selbstgebackenem oder selbstgemachter Kunst.

Zum anderen sind Geschenke immer dann am sinnvollsten, wenn sie durchdacht sind. Manchmal darf man auch einsehen, dass man schon vieles hat und auch zu beschenkende Kinder im näheren Umkreis nicht mit noch mehr Spielzeug spielen können. Hier bietet es sich doch an, sich einfach mal Gedanken zu machen, das Geld vielleicht in Spenden, zum Beispiel an die ortsansässige Tafel zu investieren. Viele gemeinnützige Unternehmen ahmen dafür sogar die kommerzialisierte Geschenkesparte nach und bieten Zertifikate & Urkunden zum Verschenken, für beispielsweise Spenden eines Baums, Kindernotdörfer oder Wasserbrunnen an. Und ansonsten lassen sich solche Zertifikate superleicht selbst herstellen.

Unsere eigenen Erfahrungen

Jeder geht anders mit Geschenken oder dem Schenken an sich um, in den einen Familien nimmt das Thema mehr Raum ein und in den anderen weniger. Und das ist auch absolut ok so. Wir empfehlen hier das Thema einfach offen anzusprechen, um einen gemeinsamen Nenner zu finden. Schließlich ist es absolut nachvollziehbar, wenn kein Geld für Geschenke überbleibt, man keine Zeit hat etwas zu besorgen oder es einem unangenehm ist viele Geschenke zu erhalten. Wie in vielen Lebensbereichen, ist auch hier Kommunikation der Schlüssel.

Wir sind froh seit einigen Jahren sowohl mit unserer Familie als auch mit unserem Freundeskreis zu Wichteln. Das nimmt sehr viel Druck raus sich über jedes Geschenk Gedanken zu machen und trotzdem weiß jeder, dass er wertgeschätzt wird.

Wichteln, also das Schenken an einen Einzelnen aus einer Gruppe nach dem Zufallsprinzip, ist kinderleicht anzuwenden und mit ein wenig Vorlaufzeit auch stressfrei umzusetzen. Denn statt 10 oder 15 Geschenken, müssen auf einmal nur noch zwei besorgt werden. Das Auslosen nach dem Zufallsprinzip lässt sich entweder durch das Beschriften von Zettelchen mit den Namen der Wichtelteilnehmer oder mit einer App umsetzen (Auch bei unseren Großeltern lief dies weitestgehend unproblematisch 😉). Bei der App ist ein großer Vorteil, dass Beschenkende auch Wünsche hinterlegen können. Zudem ist es wichtig, dass vorher ein genauer Geldbetrag festgelegt wird, so muss man sich noch weniger Gedanken machen und alle bewegen sich im gleichen finanziellen Rahmen – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Dieses Jahr feiern wir Heiligabend mit einem größeren Familienkreis und verzichten komplett auf Geschenke. Besonders stressfrei ist Heiligabend dieses Jahr bei uns auch, weil jeder etwas zu Essen mitbringt. So kann auch am besten garantiert werden, dass kein Essen weggeschmissen wird. Mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung in den kommenden Woche, ebenfalls hier, im Less Blog.

Mit dieser „stressfreien Art“ Weihnachten zu feiern können wir uns wieder auf das Wesentliche fokussieren und Weihnachten wieder einen schöneren Sinn geben, denn bei uns geht es dieses Jahr nur ums Beisammensein und darum, die Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen. 

Dein Team

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Quellen:

Rost, F. (o.J.). Ars donandi. Eine (Kurz-)Geschichte des Schenkens, online verfügbar: hier

RP (2023). Das sind die unbeliebtesten Weihnachtsgeschenke, online verfügbar: hier

Statista (2023). Pro-Kopf-Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Deutschland in den Jahren 2011-2023, online verfügbar: hier

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