Attitude Behaviour Gap

Die Einstellungs-Verhaltens-Lücke: Warum wir oft nicht so handeln, wie wir denken

Die Diskrepanz zwischen unseren Einstellungen und unserem Verhalten ist ein häufiges Hindernis beim Bestreben nach nachhaltigem Konsum. Trotz unserer Überzeugung, umweltbewusst zu handeln, können wir oft in alte Gewohnheiten zurückfallen. In diesem Artikel erkunden wir die Einstellungs-Verhaltens-Lücke im Kontext des nachhaltigen Konsums und zeigen auf, wie Achtsamkeit dabei helfen kann.

Vor allem in der nachhaltigen Sozialforschung nimmt die Tatsache, dass Menschen, die vorhaben nachhaltiger zu leben und ihr Konsumverhalten anzupassen, diese vorgenommene Einstellung aber nicht in ihr tatsächliches Konsumverhalten umsetzen, viel Raum ein. Doch warum existiert diese Lücke überhaupt, und wie können wir sie überwinden?

Warum besteht die Einstellungs-Verhaltens-Lücke beim nachhaltigen Konsum?

Die Diskrepanz zwischen Einstellungen und Verhalten beim nachhaltigen Konsum kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Oft spielen Gewohnheiten, soziale Normen und äußere Einflüsse eine Rolle. Obwohl wir uns bewusst sind, dass unser Konsumverhalten Auswirkungen auf die Umwelt hat, können wir dennoch in alte Muster verfallen.

Achtsamkeit kann ein wirksames Werkzeug sein, um die Einstellungs-Verhaltens-Lücke beim nachhaltigen Konsum zu überwinden. Durch bewusstes und aufmerksames Handeln können wir uns unserer Entscheidungen und ihres Einflusses auf die Umwelt bewusst werden. Indem wir achtsam einkaufen, unsere Konsumgewohnheiten hinterfragen und bewusste Entscheidungen treffen, können wir einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Die Rolle der Achtsamkeit beim Überwinden der Einstellungs-Verhaltens-Lücke:

Im Zusammenhang mit der Einstellungs-Verhaltens-Lücke stellte die Forschung von Sonja M. Geiger und Weiteren (2018) nur einen indirekten Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und nachhaltigen Konsum fest. Indirekt deshalb, weil im Rahmen der Studie festgestellt werden konnte, dass die Probandengruppe, die durch gezielte, tägliche Meditation Achtsamkeit in ihrem Alltag etablierten, die innere Haltung gegenüber Konsum geändert haben. So waren die Probanden der Gruppe in der meditiert wurde, nach der Studie weniger an materiellen Dingen interessiert. Das tatsächliche Konsumverhalten, wir erinnern uns an das Attitude Behaviour Gap, änderte sich allerdings nicht.

Eine weitere Forschung von Christine Wamsler und Ebba Brink (2018) fanden heraus, dass die individuelle Achtsamkeit eines Einzelnen für eine erhöhte Motivationen sorgen kann, Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen und zu unterstützen. Auch fanden sie heraus, dass eine erhöhte Achtsamkeit die Risikowahrnehmung also die „Anerkennung des Klimawandels“ erhöht und Menschen von einem fatalistischen Verhalten abbringen kann.

Das geht soweit doch schon mal in eine hoffnungsvolle Richtung. Ob Achtsamkeit den kulturellen Wandel den der Klimawandel erfordert unterstützen wird, bleibt abzuwarten. Wir halten für euch die Augen und Ohren offen!

Praktische Tipps zur Integration von Achtsamkeit in den nachhaltigen Konsum:

Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um deine eigenen Denkmuster und Verhaltensweisen zu reflektieren. Identifiziere, wo genau die Diskrepanz zwischen deinen Einstellungen und deinem Verhalten liegt.

Setze klare Ziele: Formuliere konkrete und realistische Ziele, die du erreichen möchtest. Visualisiere, wie du dich fühlen wirst, wenn du diese Ziele erreichst, um deine Motivation zu steigern.

Ziele setzen, Schritt für Schritt
Quelle: Canva



Schritt-für-Schritt-Ansatz: Teile deine Ziele in kleine, machbare Schritte auf. Beginne mit kleinen Veränderungen und arbeite dich schrittweise voran. Dies macht es einfacher, die Einstellungs-Verhaltens-Lücke zu überbrücken.

Bewusste Entscheidungen treffen: Treffe bewusste Entscheidungen beim Kauf von Produkten und wähle Optionen, die umweltfreundlich und ethisch vertretbar sind.

Achtsamkeit im Alltag: Integriere Achtsamkeitspraktiken wie Meditation oder bewusstes Atmen in deinen Alltag, um deine Wahrnehmung zu schärfen und dich mit deinen Handlungen zu verbinden

Berg erklimmen
Quelle: Canva

Fazit: Einstellung und Verhalten in Einklang bringen

Die Einstellungs-Verhaltens-Lücke ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele von uns vor Herausforderungen stellt. Doch mit Selbstreflexion, klaren Zielen und einem schrittweisen Ansatz können wir diese Lücke überwinden und positive Veränderungen in unserem Leben bewirken. Indem wir uns bewusst werden und aktiv an der Schließung dieser Lücke arbeiten, können wir unsere Einstellungen und unser Verhalten in Einklang bringen und unsere Ziele erreichen.

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Quellen:
Brink, E./Wamsler, C (2018): Mindsets for Sustainability: Exploring the Link Between Mindfulness and Sustainable Climate Adaptation, online verfügbar: hier.

Geiger, S.M./Grossmann, P./Schrader, U. (2018) Mindfulness and sustainability: Correlation or causation? Current Opinion in Psychology, online verfügbar: hier.

In den letzten Jahren haben die Forschungen auf dem Gebiet der Achtsamkeit generell zugenommen. Vor allem wird in Bezug auf die körperliche & psychische Gesundheit geforscht. Ebenfalls nimmt die Achtsamkeitsforschung im Bereich des Arbeitskontextes eine große Rolle ein und in der Sozialforschung im Hinblick auf prosoziales und moralisches Verhalten. Insgesamt steckt die Achtsamkeitsforschung noch in den Kinderschuhen, weil die Vergleichbarkeit unter den Studien nicht immer gewährleistet werden kann, da unterschiedliche Achtsamkeits- oder Meditationspraktiken angewendet wurden und der Begriff Achtsamkeit wegen seiner Vieldeutigkeit nicht immer gleich definiert wurde.

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